Babies, unsere kleinsten Patienten
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KISS – kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung
Der Begriff bezieht sich auf die oberen Segmente der Halswirbelsäule.
Die Beweglichkeit zwischen den ersten beiden Halswirbeln und der Schädelbasis / Hinterhaupt ist gestört. Der Atlas (= erster Halswirbel) bildet mit der Schädelbasis das sogenannte "obere Kopfgelenk" (C0 / C1), der darunterliegende 2. Halswirbel entsprechend mit dem Atlas zusammen das "untere Kopfgelenk" (C1 / C2). Eine Störung der Gelenkmechanik führt zu einer eingeschränkten Hals- und Kopfbeweglichkeit des Babies.
Oft werden Begriffe wie "hochzervikale Funktionsstörung", "Atlasblockade" und / oder "Halswirbelsäulenblockade" synonym gebraucht. Daraus resultiert eine Einschränkung des Bewegungsradius der Halswirbelsäule sowie der Kopfkontrolle, wodurch eventuell statomotorische Entwicklungsverzögerungen entstehen können.
Wie entstehen Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule?
Manchmal bestehen bereits Zwangslagen im Mutterleib (z. B. Mehrlingsschwangerschaften, frühe tiefe Einstellung des Babyköpfchens ins Becken der Mutter, Beckenendlagen, Querlagen, etc.).
Vor allem aber der Geburtsvorgang bedeutet großen Stress für die HWS des Babies: Kristellerhilfe (Druck von aussen auf den Bauch der Mutter), Zuhilfenahme von Hilfsmitteln (wie Saugglocke / Geburtszange), Sternguckerposition, sekundärer Kaiserschnitt etc.
Was sind mögliche Hinweise für eine Halswirbelsäulenblockade (KISS)?
- Asymmetrie des Babies
- Vorzugslage (Kopfneigung/Kopfrotation)
- C-förmige Gesamthaltung in Rücken-/Bauchlage
- Schiefhals, sog. Torticollis
- Bauchlageintoleranz / -instabiliät
- Nackenempfindlichkeit, "head banging"
- Abflachung des Hinterkopfes (Plagiocephalie)
- Stillschwierigkeiten, Fütterungsprobleme,
3-Monatskoliken, Spucken / Sabbern - Überstreckung (vermehrte Rückbeuge)
- Schreibabies, motorische Unruhe, Zappeligkeit
- Fäusteln, Henkeln der Ärmchen
- Schlafprobleme
Die genannten Symptome können zusammen oder auch nur einzeln auftreten, sie sind aus unserer Erfahrung so vielfältig und individuell wie die Babies sind.
Ihr Erstbesuch mit Baby bei uns
Bevor Ihr Kind eingehend untersucht wird, sprechen wir ausführlich mit Ihnen: Schwangerschaft & Geburt (und mögliche Komplikationen), Vorgeschichte, bisherige therapeutische Interventionen, jetzige Probleme und Gründe für Ihre Vorstellung bei uns. Bitte bringen Sie hierzu das Gelbe U-Heft und – wenn vorhanden – Vorbefunde/Berichte mit; bereits zuhause können Sie in Ruhe den ANAMNESEBOGEN ausfüllen, der Ihnen eine Orientierungshilfe für den Termin bei uns bietet. Wenn es bei Ihrem Kind um Haltungsasymmetrien / Lageauffälligkeiten geht, dann helfen uns Fotos/Videos, die Sie mitbringen können, gerne auch auf dem Handy oder ausgedruckt. Es ist sinnvoll, dass in den letzten 2-4 Wochen keine osteopathische / physiotherapeutische / manuelle Behandlung Ihres Kindes stattgefunden hat. Wir setzen sehr auf das therapeutische Prinzip des "so viel wie nötig, so wenig wie möglich". Auch eine Impfung sollte ca. 2 Wochen zurückliegen.
Sehr gern dürfen Sie einen Spickzettel mitbringen mit Ihren Fragen, die sich bis hierher angehäuft haben. So vergisst man keine wichtigen Aspekte, die geklärt werden sollen. Ihr Kind wird eingehend untersucht und dabei in der Regel bis auf die Windel ausgezogen – daher bitten wir Sie um das Mitbringen von einer Decke / einem Handtuch für die Liege. Wir schauen uns das Kind unter allgemeinen skelettomuskulären, entwicklungsneurologischen und dann vor allem unter manualmedizinischen Aspekten an und kommen so zu einer Diagnose. In manchen Fällen (z. B. zum Ausschluss von knöchernen Fehlbildungen / Deformitäten an der Halswirbelsäule) wird ein Röntgenbild der Halswirbelsäule angefertigt – nach sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit. Aufgrund unserer modernen digitalen Röntgenanlage (aus dem Jahr 2020) mit einem sog. Film-Folien-System ist die Strahlenbelastung hier sehr gering, sie beträgt nur noch einen Bruchteil von Röntgenaufnahmen der früheren Jahre aufgrund des technischen Fortschritts und der digitalen Bildprozessierung.
Auf diesen Seiten werden Diagnostik- und Therapieformen genannt, die in der Wissenschaft in ihrer Bedeutung und Tragweite nicht einheitlich beurteilt werden. Insbesondere die Therapieformen der Manuellen Medizin werden in der Wissenschaft nicht einheitlich gesehen. Auch liegt diesbezüglich den Therapieformen noch keine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie zugrunde, wie es die höchstrichterliche Rechtsprechung für gesundheitliche Wirkaussagen erfordert. In der Nennung bespielhaft aufgeführter Anwendungsgebiete der Manuellen Medizin kann kein individuelles Heilversprechen oder eine Garantie zur Linderung / Verbesserung aufgeführter Krankheiten / Krankheitszustände liegen.